Hansegger - Galerie des Eaux Vives

 

Hansegger gründet 1942 an der Seefeldstrasse 48 in Zürich die Galerie des Eaux Vives und führt diese bis 1947.


Es finden ständige und wechselnde Ausstellungen abstrakter und konkreter Kunst statt.

 

Im Herbst 1943 zeigte die Galerie erstmals Werke von Mitgliedern der 1937 gegründeten Allianz.

 

Die Künstlergruppe, mit Mitgliedern wie Max Bill, Walter Bodmer, Camille Graeser, John Konstantin Hansegger, Leo Leuppi, Richard Paul Lohse, Sophie Taeuber-Arp und Verena Loewensberg, orientierte sich an der von Max Bill inspirierten Zürcher Schule der Konkreten.

 

Die Galerie zeigte und vermittelte auch Werke von Internationalen Künstern. So zum Beispiel 1944 und 1945 mit den viel beachteten Ausstellungen unter dem Namen "abstrakt + konkret" mit Exponaten von Wassily Kandinsky und Paul Klee.

 

Der Platz an der Seefeldstrasse 48 war zu dieser Zeit einer der ersten und wenigen Orte an dem exklusiv und ausschliesslich abstrakte Kunst gezeigt wurde.

 

Seefeldstrasse 48
Foto: Die ehemaligen Häuser an der Seefeldstrasse 50 und 48.
Die Wohnhäuser mit Läden im Parterre an der Seefeldstrasse 50 und 48 vermitteln noch einen Hauch vom alten Seefeld. Aufgenommen im Jahr 2008.

Quelle: alt-zueri.ch, Bildquelle: Bildarchiv Dürst

 

Gemäss Überlieferungen verhalf Hansegger Exil-Künstlern und ihren Familien zur Flucht vom Deutschen Nazionalismus und die Galerie an der Seefeldstrasse 48 bot diesen Künstlern eine Plattform während dieser schwierigen Zeit in Europa.

 

Das Buch von Ute Kröger "Viele sind sehr sehr gut zu mir", Else Lasker-Schüler in Zürich 1917 - 1939 (Limmat Verlag, 2018), gibt erstmals Einblick in die Freundschaft zwischen Hansegger und Else Lasker-Schüler und ihrem Sohn Paul.

Darin wird der junge Maler Johann Konstantin Egger, genannt Hansegger, nicht nur als begabter Maler, sondern auch als tüchtigen Netzwerker beschrieben.

Hier finden Sie mehr Informationen zu diesem Buch.

 

Im "Künstlerhaus am Hirschengraben", wo er zuerst auch sein Atelier hatte, führte Hansegger bereits seit ca. 1934 Ausstellungen durch. Im Jahr 1938 werden dort ermals die Bilder von Paul Lasker-Schüler in einer Ausstellung gezeigt.

 

Ausgewählte Werke von Hansegger aus den Schaffensjahren 1942 - 1946:

 

 

Unter dem Name "Editions des Eaux Vives" führte Hansegger seinen hauseigenen Verlag.

 

Es erscheinen 12 Nummern (1944 - 1946) des Broschürenheftes "abstrakt | konkret" - Bulletin der Galerie des Eaux Vives - mit Originalgrafiken von den Allianz-Mitgliedern, Hansegger, Paul Klee und Wassily Kandinsky.

 

Nebst den grafischen Arbeiten wurden im Heft auch Texte der Künstler abgedruckt, welche teilweise mit einem Decknamen darin aufgeführt wurden. Das Bulletin war für die Diskussion der Avantgarde von grosser Bedeutung.

 

Nebst einer Postkartenserie mit Werkabbildungen erscheinen im Verlag auch noch zwei Publikationen in Buchform.

 

Die Gestaltung dieser zwei Bücher übernahm Max Bill.

 

Johannes M. Sorge, "Einführung in die Betrachtung der abstrakten und konkreten Malerei", mit 3 farbigen und 5 schwarzen Tafeln sowie mit 2 Zeichnungen im Text, 1945, Editions des Eaux-Vives, Zürich.

Im Buchhandel vergriffen, nur noch antiquarisch zu beziehen.

 

 

Ugo Pirogallo, "Intime Reise",  mit 3 farbigen und 5 schwarzen Tafeln nach Gemälden von Hansegger, 1945, Editions des Eaux-Vives, Zürich.  Im Buchhandel vergriffen, nur noch antiquarisch zu beziehen.